Seit vielen Jahren bedenkt die Schülerschaft der Realschule Schöllnach das im Landkreis Deggendorf ansässige Tierheim. Bergeweise Futterspenden zu Weihnachten wurden noch ins Tierheim Wangering gebracht, seit knapp zwei Jahren findet man das neu gebaute Tierheim in Plattling. Erlöse aus dem Weihnachtsbasar und aus dem diesjährigen Spendenlauf gehen auch immer an das Tierheim, denn den Schülerinnen und Schülern liegt der Tierschutz am Herzen. Auf Einladung des Tierschutzvereins besuchten zwei fünfte Klassen mit ihren Lehrerinnen Ramona Schwarzhuber und Anja Wanner das Tierheim in Plattling. Ein Tierheim ist kein Zoo, es ging also nicht in erster Linie darum, Tiere anzuschauen sondern um Tierschutz, warum man überhaupt ein Tierheim braucht und welche Aufgaben ein Tierschutzverein übernimmt. Bereits am Eingang ergaben sich erste Fragen für die Schüler. Was ist das eigentlich für eine Hütte mit Zaun herum neben dem Tierheimeingang? Barbara Mader, Schatzmeisterin des Tierschutzvereins, führte die Kinder durch den theoretischen Teil und konnte diese Frage natürlich beantworten. Hierbei handelt es sich um den sogenannten Polizeizwinger. Wird ein herrenloses Tier – zumeist Hunde – nachts aufgegriffen, haben die Polizisten einen Schlüssel zu der Hütte, in die sie das Tier dann sperren können zur einstweiligen Unterbringung. Gleich als erstes am nächsten Morgen in der Früh kümmern sich dann Mitarbeiter des Tierheims um das Fundtier. Von Barbara Mader erfahren die Realschülerinnen und Realschüler auch, warum die Spenden von ihnen immer so willkommen sind. Tierpflegerinnen, die sich um die Tiere aber auch um die ordnungsgemäße Unterbringung (Reinigen der Zwinger, etc.) kümmern, werden beschäftigt, Tierarztkosten müssen bezahlt werden. Für Futter wird jährlich ein Betrag von 8000 bis 10000 Euro benötigt, Strom, Wasser, Ausgaben, an die man vielleicht erst gar nicht denkt, müssen gestemmt werden. Dass dies überhaupt klappt, ist der Arbeit von ehrenamtlichen Helfern zu verdanken. Zu diesen zählen auch die Gassigeher und Katzenstreichler, die für die Tiere Abwechslung, Auslauf und Freude bedeuten. Auf Nachfrage erzählt die Schatzmeisterin, dass momentan 76 Tiere im Tierheim ihr - hoffentlich nur vorübergehendes – Zuhause gefunden haben. 32 Katzen, 15 Kaninchen, 9 Farbratten, 2 Meerschweinchen, 6 Vögel und 12 Hunde, davon 5 französische Bulldoggenwelpen und zwei weiße Spitzwelpen aus einem illegalen Hundetransport. Beim Rundgang durch das Tierheim, angeführt von der stellvertretenden Vorsitzenden Gisela Ruh, waren es dann auch die mittlerweile aufgepäppelten Welpen, die die Schülerherzen zu vielen Aaaahhhhs und Oooooohs und spitzen Schreien des Entzückens hinrissen. Allerdings gefielen die Katzen, allen voran Tigerkater Gilbert, der sich theatralisch schmeichelnd an die Türe drückte, ebenso wie die Kaninchen und Meerschweinchen. Gerade die artgerechte Haltung der Kleintiere war Barbara Mader wichtig zu vermitteln, weshalb die Schülerinnen und Schüler in Gruppenarbeit Informationen zum Beispiel zur Meerschweinchenhaltung oder Kaninchenhaltung zusammentragen mussten. Interessant für die Schöllnacher war auch die Vorstellung der Jugendgruppe, der sie sich jederzeit anschließen können.

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