Gespannt warteten die Schüler der sechsten Jahrgangsstufe auf den Besuch der Referenten, die an der der TH-Deggendorf studieren, die von den Lehrerinnen Claudia Eder und Andrea Kahl an die Schule eingeladen wurden, um den Schülern einen neuen Forschungsbereich, nämlich Bionik, vorzustellen und ihnen neue Bildungsmöglichkeiten zu eröffnen. Das Programm des Bionik-Schulbesuchs hat die IJF, die Initiative Junge Forscherinnen und Forscher, zusammen mit Naturwissenschaftlern, Pädagogen und Didaktikern erarbeitet. Zuerst stand ein 30-minütiger Vortrag auf dem Programm, in dem die Schülerinnen und Schüler erfuhren, dass Bionik eine Forschungsrichtung ist, in der man sich Erkenntnisse aus der Natur zu Nutze macht, um neue technologische Erfindungen für die Zukunft zu entwickeln. Dabei erklärten die Studentinnen und Studenten der TH-Deggendorf, welche erstaunlichen Eigenschaften mancher Pflanzen und Tiere bereits vom Menschen erforscht wurden und führten den Schülern vor Augen, dass sie selbst bereits von solchen kopierten Erfindungen unbemerkt profitieren, da Bionik aus vielen unserer Lebensbereiche nicht mehr wegzudenken ist, wie z. B. der Lotuseffekt bei selbstreinigenden Oberflächen, Flugzeugflügel kopiert von Vögeln, Vorbild für Helikopterrotoren sind Libellen, der Elefantenrüssel für die Entwicklung von Robotergreifarmen, u. v. m.. Am lustigsten fanden die Schüler den armen Gecko, der zwar Glaswände hochlaufen kann, sich aber schlecht auf einem Lotusblatt halten kann. Viele Schüler waren überrascht, dass der Vortrag von Frauen gehalten wurde, da das Vorurteil, dass Männer für technische Berufe eher geeignet wären, immer noch in den Köpfen festsitzt. Im anschließenden Experimentalteil konnten die Kinder selbst an vier verschiedenen Stationen den Einsatz von Bionik kennenlernen, ausprobieren und damit experimentieren. Die jungen Forscher waren begeistert, dass ein berußter Objektträger tatsächlich den sogenannten Lotuseffekt aufweist. Die Tropfen perlten förmlich von dem Objektträger ab. An den nächsten Stationen wurden verschiedene Körper auf ihren Strömungswiderstand mit Hilfe von Zeitmessung getestet, Klettverschluss unter der Lupe betrachtet und Gemeinsamkeiten mit der Klette untersucht sowie das Auftriebsverhalten von Flügeln getestet. Die Schüler wurden erfinderisch und variierten selbst einige Versuche. Bei der Abschlussbesprechung wurden die Ergebnisse überprüft, nochmals Anwendungsbeispiele von Bionik im Alltag mit Hilfe eines Memorys besprochen und die Studenten bezüglich ihres Studienganges gelöchert.

Cl. Eder, StRin (RS)

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